Die Tradition der Schützengesellschaften, so auch die der Alten Allgemeinen Bürgerschützengesellschaft Bottrop, geht auf mittelalterliche Bürgerwehren zurück. Diese rekrutierten sich aus der Bauernschaft und dienten allgemein dem Schutz, der Gefahrenabwehr und der Landesverteidigung.
Alljährlich fand in dieser Zeit, spätestens seit dem Jahr 1600, auch die Welmer Reise statt, bei der die Essener St. Sebastianus Schützen am Mittwoch nach Pfingsten in die Kommende Welheim marschiert sind. Diese Welmer Reise fand vermutlich bis ins Jahr 1748 statt. Nach einem lang andauernden Streit zwischen den Bottroper und Essener Schützen wurde den Essener Schützen im Jahr 1789 verboten, Kölner Gebiet zu betreten (d.h. die Emscher zu überqueren).
Während des Kriegs zwischen Preußen und dem Frankreich unter Napoleon wurden die Bürgerwehren durch reguläre Landestruppen abgelöst. Die Schützen verloren ihre militärische Bedeutung und die Übungen fanden nur noch in Form von Gemeindevogelschießen statt.
Allmählich verwandelten sich diese Vogelschießen in Schützen- und Volksfeste. Nachdem in der napoleonischen Zeit 15 Jahre lang kein Schützenfest stattfinden konnte, lebte die Tradition am 3. August 1823 mit einem ersten Vogelschießen und einem großen Kirchspielvogelschießen am 31. August wieder auf. Von nun an fanden zwischen 1823 und 1844 unregelmäßig insgesamt 14 Schützenfeste statt.